Endlich tot – oder die Frage: Was ist Kunst?
Eine Erzählung über das Museum Folkwang in Essen
Das wahrscheinlich bedeutendste Museum Nordrhein-Westfalens: Der gleichermaßen erfahrene wie namenlose Kurator plant die Jahresausstellung: das Feuilleton, das ganz große, muss informiert, der VIP-Verteiler adäquat bedient und die Sponsoren hofiert werden. Während er arbeitet, erzählt uns der Kurator von seiner skurrilen Begegnung mit dem ausgestellten Künstler und davon, wie dieser den Lichthof an der viel befahrenen Bundesstraße derart zurichten konnte …
Dies ist, kurzgefasst, der Plot meiner jüngsten Erzählung, die ich anlässlich der Vergabe des Literaturpreises Ruhr 2014 verfasst habe. Thema: Museum. Bereits während des Schreibens spürte ich, wie die Erzählung wunderbarer Ausgangspunkt sein könnte für eine öffentliche Diskussion zu Fragen wie Was erwarten Sie von Kunst?, Was sind die ökonomischen Bedingungen von Kunst? Ich lud also ein allerhand Sachkenner aus der nordrhein-westfälischen Kultur-, Kunst- und Stiftungsszene zur Lesung der unveröffentlichten Erzählung »Endlich tot« mit anschließender Diskussion. Die allermeisten konnten dem Ruf folgen. Inspiriert allein durch den Titel, sorgte Volker Troche kurzerhand für einen Bilderzyklus zum Thema.
Eine kleine Bildergalerie vom Abend des 22. August 2014:
Ein prototypischer Volker Troche
Die Frage nach dem Sinn von Kunst und eine Erzählung namens »Endlich tot« – der Beginn des Zyklus‘ nun also ein prototypischer Volker Troche: »Und der letzte Kurator liest im Kaffeesatz».
Nur nach Hause
ET? Eigentor? Elektrotechnik? – Endlich tot! Der Styx? Misteln dort in den Bäumen?
Fragen wir Volker Troche!
Im steinernen Saal
Derweil füllt sich der steinere Saal: Dr. Thomas Polednitschek, Philosophischer Praktiker und Psychotherapeut, mit der Künstlerin Petra Göbel.
Kulturpessimismus?
Es bröckelt, es knirscht im Scharnier. Dennoch kein Kulturpessimismus. Die Kunst, die Malerei, die Literatur – ja wer denn sonst?
Das Sein bestimmt das Bewusstsein?!
Existenz und Kunst? Hier eine allegorische Untermauerung von Volker Troche.
Das ist es!
Mein Favorit: Volker Troche: Oil, Magazine cut out, pins on matchbox, 2014. Aus dem Text: »Ich meine jetzt nicht Unmöglichkeiten im Sinne Eschers oder irgendwelche Tabubrüche oder gewollte Verzerrungen von Sehgewohnheiten oder Körperproportionen, nein, ich meine so etwas wie … wie, sagen wir: Gegenüberstellungen, besser formuliert: Kompositionen, noch besser: ein Miteinander von Menschen und Gegenständlichem, von Abstraktem und Diffusem, von unscharfen Gedanken, Bilder, die zeitgleich Gefühle in mir weckten auf einer Skala von wahrhaft dürftig bis wunderbar.«
Ambiente
Zu Beginn die Erzählung »Endlich tot«. Dann die Diskussion. Inspiriert wurde der Abend durch Claus Leggewies Forderung nach Kunst und Debatte im öffentlichen Raum.
Endlich Zuhörer!
Ingo Munz liest »Endlich tot«. Aus dem Text: »Plötzlich spürte ich, wie er mich allmählich als Gleichgesinnten wahrnahm, als Freund der Kunst, nicht, wohlgemerkt, als Liebhaber der Kunst, nein, als Freund der Kunst, denn der Liebhaber der Kunst liebt nur die Kunst gewordenen Objekte, während ein Freund der Kunst Kunst und das Leben bereitwillig Kommunion feiern lässt.«
Butler Norbert
Butler Norbert reicht den Prospekt des »Verlag Ingo Munz«, diverse Alkoholika, Brezn, Schokolade.

Volker Troche
im »Verlag Ingo Munz«
Die Klingel
Bei Tageslicht betrachtet
Die Kunst – ein kleiner Auf- und ein noch größerer Abgesang
Weitere Informationen zu den Stücken unter:
Komposition und Gitarre zum Video
»Vom Bilde befreit«
Komposition und Gitarre zu
»Bei Tageslicht betrachtet«
Komposition und Gitarre zu
»Die Klingel (Noch ein Butterbrot)«
Volker Troche liest und interpretiert
»Die Kunst - ein kleiner Auf- und ein noch größerer Abgesang«
Volker Troche liest Bertolt Brecht und Rainer Maria Rilke
⇒ Ode an die Augenblicksgewinnler
Na, Ihr Schönlinge und Grünschnäbel, Ihr dauergeilen Augenblicksgewinnler? Wieso fahrt Ihr so aufs Visuelle ab? Wieso glaubt Ihr, fremdgelenkt und unfrei seien immer nur die anderen? Achtung, hier hält Euch ein Dichter die Kraft des Wortes entgegen!
Achtung, Theorie! Was bedeuten Prosa, Drama, Lyrik?
Warum sich der Inhalt die Form sucht
Literarisches Verständnis: Prosa
Starker Tobak! Warum, wer sendungsbewusst ist, am besten Prosa verfertigt und Antwort auf die Frage, wessen Romane zwar gerne gelesen, aber auch schnell wieder vergessen werden.
Literarisches Verständnis: Drama
Der ewige Goethe hängt kopfüber vom Schnürboden eines Stadttheaters herab. Neben ihm: Ingo Munz und ein gewisser Lovis Löwenthal. Es gibt den Faust. Und es geht sehr ordentlich zur Sache!
Literarisches Verständnis: Lyrik
Warum Lyrik weniger mit Handwerk zu tun hat als die meisten denken. Und endlich Aufklärung darüber, warum Ingo Munz Johannes R. Becher Gottfried Benn vorzieht.

Weitere Empfehlungen
aus dem »Verlag Ingo Munz«